In der unbemannten Luftfahrt werden häufig die Abkürzungen VLOS, EVLOS und BVLOS verwendet. Oft wird gefragt, was sie bedeuten, insbesondere wenn man neu in der Luftfahrtbranche ist. Es ist wichtig, die Bedeutung dieser Begriffe zu kennen. So kann man für jede Art von Flugbetrieb die richtigen Verfahren anwenden. Insbesondere BVLOS-Flüge unterliegen besonderen Anforderungen, aber bevor wir ins Detail gehen, sollten wir zunächst die Grundlagen klären.

Visual Line of Sight (VLOS)

Ein VLOS-Drohnenflug ist ein Flug, bei dem der Pilot während des gesamten Fluges ohne visuelle Hilfsmittel Sichtkontakt zur Drohne hat. Die maximale Sichtweite hängt von mehreren Faktoren ab, wie z. B. der Größe und Farbe der Drohne, der Umgebung, dem Wetter und der Tageszeit. In der Regel beträgt die maximale Sichtweite, bei der die Drohne noch mit bloßem Auge am Himmel zu erkennen ist, etwa 500 Meter (1640 Fuß), dies kann jedoch aufgrund der oben genannten Faktoren variieren. Während eines VLOS-Flugs stellt der Pilot sicher, dass er die Kontrolle über die Drohne behält und potenzielle Gefahren wie andere Flugzeuge, Hindernisse oder Personen in der Nähe erkennen und darauf reagieren kann.

Der Unterschied zwischen VLOS, EVLOS und BVLOS

Extended Visual Line of Sight (EVLOS)

Ein EVLOS-Drohnenflug ist ein UAV-Flug, bei dem der Pilot die Drohne nicht mit bloßem Auge sehen kann. Ein oder mehrere ausgebildete Luftraumbeobachter unterstützen den Drohnenpiloten, in der Regel über Funk. Dadurch wird eine kontinuierliche Lageerkennung im Luftraum gewährleistet, und der Drohnenpilot hat jederzeit die direkte Kontrolle über die Drohne. Da mehrere Personen beteiligt sind, ist eine gute Kommunikation unerlässlich. Die Beobachter halten während des gesamten Fluges Sichtkontakt zur Drohne, kommunizieren mit dem Piloten und alarmieren ihn bei Bedarf. Dies könnte auch durch technische Lösungen erfolgen, z. B. kann der Pilot zusätzliche Lösungen wie First Person View (FPV)-Geräte verwenden, um ein Live-Kamerabild der Umgebung zu erhalten. Die detaillierten Vorschriften für EVLOS-Flüge können je nach Land und Zweck des Fluges variieren, aber im Allgemeinen müssen Betreiber eine Genehmigung einholen und bestimmte Sicherheitsvorkehrungen treffen, um einen risikoarmen Betrieb zu gewährleisten.

Beyond Visual Line of Sight (BVLOS)

BVLOS ist die Erweiterung von EVLOS. Ein BVLOS-Einsatz ist ein UAV-Flug, der außerhalb der Sichtlinie des Fernpiloten stattfindet. Das bedeutet auch, dass die Drohne nicht mehr durch den Piloten oder Beobachter vor Gelände, Hindernissen und anderen Flugzeugen geschützt ist. Dies erfordert eine äußerst sorgfältige Planung, da die Drohne automatisiert fliegen muss.

Warum BVLOS?

Bei VLOS- und EVLOS-Drohnenoperationen ist der Einsatzradius begrenzt, wodurch viele Möglichkeiten für die kommerzielle Nutzung wegfallen (z. B. Inspektion linearer Infrastrukturen wie Stromleitungen entlang von Eisenbahnstrecken). Um das wahre wirtschaftliche Potenzial groß angelegter kommerzieller Drohnenoperationen auszuschöpfen, müssen Drohnenflüge über die Sichtlinie hinausgehen.

Vorschriften

Ein UAV, das im BVLOS-Modus betrieben wird, verfügt nicht mehr über den Schutz des Piloten oder Beobachters, um Gelände, Hindernissen oder anderen Luftfahrzeugen auszuweichen. Daher erfordern BVLOS-Flüge eine äußerst sorgfältige Planung durch die Betreiber.

In vielen Ländern sind BVLOS-Flüge streng reguliert, und die Erteilung einer Genehmigung ist derzeit noch sehr kompliziert. Die Luftfahrtbehörden legen großen Wert auf Sicherheit, insbesondere da die Drohnenindustrie noch eine junge Branche ist. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen BVLOS-Genehmigung liegt daher darin, einen gründlichen und überzeugenden Sicherheitsnachweis für Ihre Drohnenplattform vorzulegen, in dem die während des Fluges zu befolgenden Prozesse begründet und erläutert werden.

Sicherheit

Bei einem BVLOS-Flug sind die wachsamen Augen des Piloten nutzlos, sodass zusätzliche Lösungen erforderlich sind, um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten. Dazu gehören Maßnahmen zur Vermeidung von Kollisionen zwischen der Drohne und anderen Luftfahrzeugen sowie eine angemessene Wetterplanung.

Eine gute Wetterplanung ist nicht so einfach wie die Betrachtung verschiedener geografischer Standorte. Um die Flugsicherheit zu gewährleisten, muss die Wetterplanung entlang der Flugroute erfolgen und unterschiedliche Höhenprofile berücksichtigen, da Wetterparameter wie Wind mit der Höhe erheblich variieren können. Da zwischen Start und Landung der Drohne ein längerer Zeitraum liegen kann, muss bei der Beurteilung des Wetters auch der Zeitablauf berücksichtigt werden.

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